Eine Waschtischkombination besteht aus einem Waschbecken und einem Unterschrank und ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Badezimmers. Die Montage kann jedoch eine Herausforderung darstellen, besonders wenn man keine Erfahrung hat. In diesem Ratgeber finden Sie einige nützliche Tipps, um die Montage einer Waschtischkombination zu vereinfachen und sicherzustellen, dass das Ergebnis stabil und langlebig ist.
Inhaltsverzeichnis
Ob man als Bauherr etwas Geld sparen möchte oder Spaß daran hat, sich selbst handwerklich zu betätigen: Der Aufbau einer Waschtischkombination oder eines Sets bestehend aus Waschtisch und passendem Unterschrank ist kein Hexenwerk und kann mit ein wenig handwerklichem Geschick und dem passenden Werkzeug auch ohne Profi gelingen. Ein Waschtischunterschrank bietet den großen Vorteil, dass unschöne Anschlüsse und Abläufe elegant verborgen werden. Zudem gibt es reichlich Stauraum und Aufbewahrungsmöglichkeiten unter dem Waschbecken.
1. Planung ist das A und O
Neben der Toilette ist das Waschbecken eines des wichtigsten Sanitärobjekte im Badezimmer. Da möchte man natürlich sichergehen, dass alles korrekt montiert, angeschlossen, verbaut und abgedichtet ist. Gerade hängende Waschtische müssen exakt und stabil aufgebaut werden – Fehler aufgrund von nicht-passenden Anschlüssen lassen sich meist nur schwer beheben oder führen zu unnötigen Folgekosten. Daher sind eine gewissenhafte Planung und exaktes Messen hier sehr wichtig. Überlegen Sie sich am besten schon vor dem Kauf, welche Größe der Waschtisch maximal haben sollte und wie viel Raum er in Ihrem Bad dann einnimmt. Geht die Badezimmertür aufgrund eines zu großen Waschtisches plötzlich nur noch zur Hälfte auf, ist das nicht nur ärgerlich, sondern wirkt auch unprofessionell.
2. Checken Sie den Untergrund
Da im Badezimmer fast immer Fliesen verbaut sind, muss bei der Montage insbesondere bei den Bohrvorgängen besonders vorsichtig vorgegangen werden. Im schlimmsten Fall werden durch zu starkes Bohren Fliesen beschädigt und müssen aufwändig repariert werden. Auch der Zustand der Wand, etwa bröckelnde Untergründe im Altbau, muss berücksichtigt werden, zum Beispiel mit der Wahl der richtigen Dübel. Häufig ist der Wandbereich zudem nicht plan, was zu Spannungen zwischen dem Waschtisch und dem Untergrund führen kann. Hier schaffen Fugenmörtel und Silikon Abhilfe, um ein Abplatzen der Fliesen zu vermeiden.
3. Diese Werkzeuge sollten Sie parat haben
Bevor Sie mit der Montage des Waschtischs beginnen, sollten Sie sich das nötige Werkzeug bereit legen. Am besten schaffen Sie ausreichend Platz, um alle benötigten Materialen übersichtlich und griffbereit anzuordnen. Um Schäden zu vermeiden, sollten Sie zudem eine weiche Unterlage auslegen, auf der Sie entspannt arbeiten können. Folgende Materialien werden Sie zur Montage benötigen:
Materialien
- Waschtisch mit Befestigungssatz
- Unterschrank
- Bleistift
- Bleistift
- Wasserwaage
- Schlagbohrmaschine mit passenden Bohrern
- Schraubenschlüssel
- Armatur
- Ablaufventil
- Dichtungshanf
- Dichtpaste
- Eckventil
- Siphon
- Gleitmittel
- Silikon
- Fugenglätter
Natürlich benötigen Sie auch etwas Zeit für die Montage. Knapp 100 Minuten sollten Sie und Ihr Montagepartner einplanen.
4. Aufbau des Unterschranks
Der erste Schritt bei der Montage des neuen Waschtischs mit Unterschrank ist das Anzeichnen der Bohrlöcher für den Unterschrank. Hilfreich ist es, als erstes die Schubladenelemente aus dem Unterschrank zu entfernen und den Schrank anschließend mit Hilfe einer zweiten Person an der Wand anzuhalten. Berücksichtigen Sie hierbei auch die spätere Höhe Ihres Waschtischs – die Standardhöhe beträgt 85 bis 90 Zentimeter. Zu beiden Seiten des Schranks sollte ca. 20 cm Abstand zur Verfügung stehen, um sich bequem am Waschtisch bewegen zu können.
Zeichnen Sie nun die Bohrlöcher für die Befestigung des Unterschranks ein – in der Montageanleitung finden sich genaue Angaben, in welcher Höhe und mit welchem Abstand zum Abfluss die Bohrlöcher verlaufen müssen, um den Unterschrank exakt zu montieren. Mit der Bohrmaschine und einem geeigneten Bohrer werden nun vorsichtig die Löcher gebohrt. Sind Fliesen an der Wand, sollte zunächst mit geringer Drehzahl und wenig Druck gebohrt werden, um die Fliesen nicht zu beschädigen. Sind die Fliesen durchbohrt, kann mit Schlag gebohrt werden. Nachdem die Löcher gebohrt wurden, werden die Dübel in die Wand gedrückt.
Nun kann der Unterschrank mit Hilfe einer zweiten Person angehalten und mit passenden Schrauben und einem Akkuschrauber an der Wand befestigt werden. Mit Hilfe einer Wasserwaage wird die waagerechte Ausrichtung kontrolliert. An den seitlichen Verschraubungen kann der Unterschrank mit einem Maulschlüssel etwas gelöst und so exakt in die Waagerechte gebracht werden.
5. Aufsetzen des Waschtischs und Installation der Armatur
Ist der Unterschrank sicher und fest montiert, wird der Waschtisch auf den Unterschrank eingesetzt, um die Befestigungslöcher auf der Rückseite des Waschtischs zu markieren. Der Waschtisch wird wieder abgesetzt und die Löcher entsprechend der Markierung gebohrt. Anschließend werden die Dübel mit einem Hammer in die Wand geschlagen und die Stockschrauben eingesetzt. An den Waschtisch wird an den Flächen, die die Wand berühren, das Schalldämmband angeklebt, wobei Aussparungen für die Stockschrauben berücksichtigt werden. Nun kann der Waschtisch auf den Unterschrank aufgesetzt werden, indem er auf die Stockschrauben geschoben wird. Sitzt der Waschtisch passend auf dem Unterschrank, wird er mit Kunststoffringen, Unterlegscheiben und Muttern an den Stockschrauben fest montiert. Hilfreich ist es hierbei, die Schrauben abwechselnd links und rechts fest zu drehen, um Spannungen zu vermeiden.
Sind Waschtisch und Unterschrank an der Wand fixiert, müssen Armatur und Ablaufventil montiert werden. Dazu wird zunächst der O-Ring unter der Armatur befestigt und die Schläuche durch das Loch gefädelt. Führen Sie nun die Unterlegscheibe und die Befestigungsmanschette durch die Schläuche und verbinden Sie den Gewindestab des Armaturenkörpers mit dem Loch der Befestigungsmanschette mit Hilfe einer Langmutter. Bevor die Mutter festgezogen wird, sollte die korrekte Ausrichtung der Armatur überprüft werden. Das Ablaufventil wird dann von oben in die Ablauföffnung eingesetzt und von unten mit dem Ventil-Unterteil verschraubt. Übrigens: Bei einem Neubau sollten vor der Montage der Armatur zunächst immer die Leitungen durchgespült werden, um Beschädigungen durch Fremdkörper vorzubeugen.
Anschließend werden die Eckventile mit Dichtungspaste und Hanf abgedichtet und angebracht sowie die Flexschläuche auf die Eckventile gesteckt und mit Überwurfmuttern angezogen. Das rechte Eckventil ist für das Kaltwasser und wird mit dem blau markierten Schlauch verbunden. Der rot markierte Schlauch für heißes Wasser kommt an das linke Eckventil.
6. Letzte Schritte
Zum Schluss muss noch der Siphon montiert werden. Dazu wird zunächst das Tauchrohr mit dem Ablaufventil-Unterteil verschraubt, um die korrekte Länge des Ablaufrohres abzumessen. Hier sollte eine Einstecktiefe von je 3 cm berücksichtigt werden, sowohl für den Wandanschluss als auch zum Einstecken in den Siphon. Gegebenenfalls muss die Länge angepasst werden. Das Wandanschlussrohr wird dann in den Wandanschluss gesteckt und mit dem Siphon verbunden. Mit ein wenig Gleitmittel lässt es sich leichter einstecken. Zum Abdichten verwenden Sie eine Gummimuffe. Um die Montage des Waschtischs abzuschließen, muss dieser mit Sanitär-Silikon am Wandbereich abgedichtet werden. Das Silikon kann mit Hilfe eines Fugenglätters glatt gezogen werden. Öffnen Sie dann die Eckventile sowie den Haupthahn und überprüfen Sie, ob alles dicht ist. Zum Schluss werden – falls vorhanden – die Schubladenelemente in den Unterschrank eingesetzt. Die Höhe und Ausrichtung der Schubladen lässt sich mit Hilfe von Stellschrauben nachjustieren, dies kann je nach Modell allerdings variieren.
Sie sind noch auf der Suche nach einem Waschtisch mit Unterschrank? Gerne helfen wir Ihnen weiter!
