Warum sollten Sie einen Boiler entkalken? Da ein Warmwasserspeicher für das Bad dauerhaft warmes beziehungsweise heißes Wasser enthält, entsteht Kalk. Mit einer regelmäßigen Boilerentkalkung inklusive Reinigung gewährleisten Sie eine effiziente Heizleistung und lange Lebensdauer des Geräts. Bei uns erfahren Sie, wann Sie aktiv werden sollten, wie Sie vorgehen und worauf Sie unbedingt achten müssen.
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Wussten Sie, dass …
… bereits ein Millimeter Kalkbelag auf dem Heizstab den Energiebedarf um 10 Prozent erhöht?

Darum verkalkt ein Boiler
Wenn sich Wasser erwärmt, lösen sich Mineralien – in erster Linie sind das Kalzium- und Magnesiumionen. Lagern sie sich ab, entsteht unschöner Kalk.
Das sind die Hauptgründe für eine Verkalkung an den Innenwänden und am Boden des Boilers sowie am Heizstab:
- Wassertemperatur: Ab 60 Grad aufwärts kristallisieren Kalzium- und Magnesiumsalze immer stärker aus und setzen sich als Kalkschicht ab.
- Härtegrad: Je höher der Mineralstoffgehalt ist, desto mehr Ablagerungen entstehen – ein typisches Problem, da die meisten deutschen Haushalte hartes Wasser haben.
- Fehlende Wartung: Kalkablagerungen potenzieren sich mit der Zeit, weshalb es so wichtig ist, den Boiler regelmäßig zu entkalken.
Tipp: Wasserversorger müssen die Wasserhärte des Trinkwassers, hierzulande meist in „Grad deutscher Härte“ (°dH) angegeben, einmal jährlich mitteilen – von hartem Wasser spricht man bei mehr als 14 °dH.
Verkalkungen beeinflussen den Energieverbrauch und können Verstopfungen und Schäden verursachen. Wenn Sie den Boiler nicht entkalken, benötigt das Gerät mehr Energie, um Warmwasser zu erzeugen. Dadurch steigen auch die Energiekosten.
Der Grund: Kalk wirkt wie eine Isolierung zwischen Wasser und Heizelement. Und je dicker die Schicht ist, desto größer ist das Risiko, dass ein Heizelement überhitzt. Zudem können Rohre und Ventile verstopfen und so den Wasserfluss behindern.
Sie möchten mehr über Kalkablagerungen in anderen Bereichen Ihres Hauses erfahren? Dann empfehlen wir Ihnen auch diese beiden Ratgeber:
- Kalk entfernen in der Dusche: Ihr Weg zu einem sauberen Badezimmer
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wasserhähne entkalken leicht gemacht

Wie oft sollte ich den Boiler entkalken?
Hier gibt es keine einheitliche Regelung, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Neben der Nutzungsdauer ist die Wasserhärte am wichtigsten. Grundsätzlich gilt: Leben Sie in einer Region mit sehr hartem Wasser, sollten Sie den Boiler öfter entkalken.
Achten Sie auf gängige Anzeichen für Verkalkungen:
- Längere Aufheizzeiten des Wassers
- Allgemein niedrigere Heizleistung
- Nur noch lauwarmes Wasser
- Geräusche wie Knacken im Boiler
- Höhere Energiekosten
Eine Faustregel besagt, dass das Entkalken privat genutzter Boiler in einem Turnus von mindestens vier Jahren geschehen sollte – jedoch spätestens, wenn Sie eine oder mehrere der genannten Anzeichen bemerken. Achten Sie auch auf Herstellerempfehlungen.

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Boiler entkalken: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Es ist kaum möglich, Ablagerungen gänzlich zu verhindern, da Kalk ganz natürlich und automatisch entsteht. Viel wichtiger ist es, den Grad der Verkalkung möglichst gering zu halten. Das gelingt Ihnen durch eine regelmäßige Entkalkung des Warmwasserboilers.
Boilerentkalkung richtig vorbereiten
Eine gute Vorbereitung ist das A und O bei handwerklichen Arbeiten. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie alle benötigten Werkzeuge und Materialien bereitlegen, bevor Sie starten. Dazu gehören auch eine Dichtung, ein Schlauch und gegebenenfalls eine neue Schutzanode.
Tipp: Mit dem Schlauch entwässern Sie den Boiler, weshalb er lang genug sein muss, um bis zum nächsten Abfluss zu reichen.
Das brauchen Sie normalerweise, wenn Sie einen Boiler entkalken möchten – manches davon ist nur bei optionalen Arbeiten wie dem Ausbauen der Heizstäbe nötig:
- Maul- oder Rohrzange
- Schraubenzieher
- Eimer oder Wanne
- Trichter oder Pumpe
- Wasserpumpenzange oder Steckschlüssel
- Dichtungssatz
- Schlauch
- Entkalkungsmittel
- Bürste oder Schwamm
- Schutzanode
- Frisches Wasser
Bevor Sie den Boiler entkalken, muss er vom Strom getrennt werden. Das sollten Sie nur bei einem üblichen Schutzkontaktstecker mit 230 Volt selbst erledigen. Andernfalls beauftragen Sie eine Fachfirma. Schalten Sie auch die Sicherungen aus.
Um das Gerät zu entleeren, stellen Sie die Wasserzufuhr ab und befestigen den Schlauch am Ventil, das sich meist unten beim Kaltwasserzufluss befindet. Jetzt öffnen Sie mehrere Hähne für warmes Wasser – beispielsweise in der Dusche und am Waschbecken.
Tipp: Ihr Boiler hat kein Entleerungsventil? Dann müssen Sie den Kaltwasserzufluss entfernen.
Boiler entkalken: So funktioniert es
Es ist sehr wichtig zu wissen, dass Sie Ihren Boiler nur dann selbst entkalken können, wenn er eine Reinigungsöffnung (Flansch) hat. Warmwasserspeicher ohne diese Öffnung müssen Sie von einem Fachbetrieb entkalken lassen.
So befreien Sie Ihren Warmwasserspeicher in wenigen Schritten von Kalk, sobald der Tank vollständig geleert ist:
- Öffnen Sie den Reinigungsflansch
- Nehmen Sie den Heizstab heraus
- Reinigen Sie das Heizelement
- Entfernen Sie Verkalkungen im Inneren
Um groben Kalk zu entfernen, können Sie vorsichtig einen Schraubenzieher verwenden. Ansonsten nutzen Sie eine Bürste oder einen Schwamm und ein Entkalkungsmittel – entweder ein chemisches Produkt oder verdünnte Essigessenz oder Zitronensäure.
Haben Sie die Kalkablagerungen gründlich entfernt? Dann überprüfen Sie die Schutzanode. Wenn sie aufgebraucht ist, wechseln Sie die Opferanode aus, um das Heizelement und die Innenwände auch weiterhin vor Korrosion zu schützen.
Anschließend bauen Sie den Boiler zusammen und ersetzen dabei auch die Dichtung. Dann schließen Sie den Wasseranschluss an, um die Wasserzufuhr zu gewährleisten, füllen Kaltwasser ein, schalten Strom und Sicherungen an und nehmen den Boiler in Betrieb.
Tipp: Bevor Sie duschen, baden oder das Wasser trinken, lassen Sie warmes Wasser durch den Boiler laufen, um ihn von Rückständen des Entkalkers oder der Hausmittel zu entfernen.

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Diese Fehler sollten Sie beim Entkalken vermeiden
Wenn Sie den Boiler fehlerhaft entkalken, können Sie die Technik beschädigen und Effizienz mindern. Wir verraten Ihnen, worauf Sie zwingend achten sollten:
- Nur passende Entkalkungsmittel verwenden
- Empfohlene Einwirkzeit des Entkalkers befolgen
- Entkalkungsmittel am Ende gründlich ausspülen
- Heizstab beim Reinigen nicht beschädigen
- Spezifische Herstelleranweisungen beachten
- Alle Arbeitsschritte akkurat einhalten
- Boiler regelmäßig entkalken
Kalk ist wasserunlöslich, weshalb eine bloße Reinigung mit Wasser nicht genügt. Wir empfehlen bewährte Hausmittel wie Essig und Zitronensäure, die Sie vor der Anwendung mit Wasser verdünnen – so haben Sie auch eine deutlich umweltfreundlichere Lösung

Tipps, um Kalkablagerungen vorzubeugen
Die beste Möglichkeit, um effektiv gegen unschöne und potenziell schädliche Ablagerungen vorzugehen, ist eine gründliche Entkalkung in regelmäßigen Abständen. Nutzen Sie dafür die Schritt-für-Schritt-Anleitung weiter oben in diesem Ratgeber.
Darüber hinaus können Sie eine Wasserenthärtungsanlage installieren, um weicheres Wasser zu erhalten und Kalzium- und Magnesiumionen zu reduzieren. Verringern Sie den Boilerbetrieb, indem Sie den Heißwasserverbrauch aufs Wesentliche beschränken.

Wie viel kostet eine professionelle Boilerentkalkung?
Wenn Sie sich bei dem Vorgang unsicher sind, sollten Sie eine Fachkraft damit beauftragen, den Boiler zu entkalken. So garantieren Sie in der Regel, dass alles reibungslos abläuft und keine Fehler entstehen, die zusätzliche Kosten und einen Mehraufwand bewirken.
Wie teuer eine professionelle Entkalkung ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Kosten richten sich nach dem Anbieter, der Region, der Boilergröße und gegebenenfalls nach dem Grad der Verkalkung. Sie können aber mit mindestens 50 bis 150 Euro rechnen. Faktoren wie die Anfahrt und weitere notwendige Reparaturen können die Kosten erhöhen. Am besten vergleichen Sie mehrere Anbieter und holen möglichst konkrete Angebote ein.